von Patrick Gundlach |

Layoutregeln weiterhin in mehreren Sprachen?

Derzeit gibt es die Möglichkeit, die Layoutanweisungen für den speedata Publisher auf Englisch und auf Deutsch zu formulieren. Dazu nutzt man einfach einen anderen Namensraum: urn:speedata.de:2009/publisher/en für Befehle wie <PlaceObject> und urn:speedata.de:2009/publisher/de (die Endung ist anders) für <ObjektAusgeben>.

Ursprünglich war das Layoutregelwerk ausschließlich auf Deutsch verfügbar, auch die Ausgaben auf der Konsole gab es nur auf Deutsch. Ab der Version 1.6 gibt es auch die Möglichkeit, englischsprachige Regelwerke zu schreiben. Das Handbuch ist inzwischen auch zweisprachig verfügbar, wobei die Ausgabe auf Englisch ein paar Rechtschreibfehler mehr enthalten dürfte…

Die beiden Sprachen sind in der Praxis gleichberechtigt. Der Übersetzungsprozess findet automatisch im Publisher statt. Aus dem Handbuch (Datei commands.xml) werden sowohl die beiden Schemadateien für die Regelwerke als auch die Übersetzungsdatei (translations.lua) für den Publisher generiert. Somit muss ich für neue Befehle und neue Attribute (Parameter) nur eine Datei ändern, sofort habe ich ein aktuelles Schema für Englisch und Deutsch und der Publisher erkennt die Übersetzung.

Wenn ich in meine Projekthistorie schaue, entdecke ich, dass ich immer weniger die deutschsprachigen Layoutanweisungen nutze, ob wohl diese ja äquivalent sind und sich automatisch transformieren lassen. In mehreren Projekten arbeite ich mit einem internationalen Team zusammen, damit besteht dort keine Auswahl. Das deutschsprachige Regelwerk nutze ich ab und zu für Demonstrationen, wenn die Ansprechpartner nicht Entwickler sind.

Nun überlege ich, ob ich für die Zukunft die Mehrsprachigkeit weglasse. Das würde mir in der Entwicklung doch einige neue Möglichkeiten in der Optimierung bringen. Es ist ein großer Einschnitt, womöglich betrifft es aber sehr wenige Anwender. Ich würde mich sehr über Feedback freuen, z.B. per E-Mail, Kommentar oder Twitter. Es wird eine Übersetzungshilfe in Form eines XSLT-Skripts geben, das aber nicht alle Fälle erschlagen wird (ca. 5% Nachbearbeitung notwendig). Für mich bedeutet das zwar einen Haufen Arbeit für die nächsten Versionen, aber langfristig wird sich das wohl lohnen. Der Plan ist, erst einmal die Beispiel im Handbuch alle auf Englisch zu übersetzen und die Mehrsprachigkeit nicht mehr zu erwähnen. Bis Version 3.0 könnten die deutschsprachigen Regelwerke weiterhin (aber mit Warnung) funktionieren und anschließend würde ich die Funktionalität entfernen.

Eigentlich widerspricht das meinem Wunsch nach hundertprozentiger Abwärtskompatibilität, aber vielleicht muss man manchmal alte Zöpfe doch abschneiden!?

Doch etwas länger geworden als gedacht. Eine Anekdote muss ich doch noch anbringen: ein Auftraggeber in der Schweiz hat erst das deutschsprachige Regelwerk genutzt. Nachdem die Entwickler den Befehl »Tabellenfuß« aber mangels »ß« auf der Tastatur nicht eingeben konnten, haben sie auf das englischsprachige Layout gewechselt. An so etwas habe ich beim besten Willen nicht gedacht.